Hier findest du Vereine und Institutionen, die in der Steiermark in unterschiedlichen Bereichen der Jugendarbeit tätig sind und im Bereich des Umgangs Jugendlicher mit sozialen Medien auch Schulen/Schüler*innen/Lehrpersonen Unterstützung anbieten (z.B. in Form von Workshops, Beratung und Initiativen).
Mit dem Projekt XUND und DU setzt LOGO, die steirische Fachstelle für
Jugendinformation und -kommunikation, im Auftrag des Gesundheitsfonds
Steiermark bereits seit 2015 unterschiedliche Maßnahmen, um die
Gesundheitskompetenz von Jugendlichen in der Steiermark zu fördern.
Im Zentrum stehen dabei Mikroprojektförderungen für Einrichtungen der
außerschulischen Jugendarbeit, die dazu animieren sollen, sich gemeinsam mit
Jugendlichen mit dem Thema Gesundheit auseinanderzusetzen. Präsentiert
werden die gesundheitsförderlichen Projekte bei jährlich in den Regionen
stattfindenden Jugendgesundheitskonferenzen. Zahlreiche Organisationen der
außerschulischen Jugendarbeit setzen als XUND und DUProjektpartnerorganisationen
regelmäßig Maßnahmen um und implementieren
somit die Förderung von Gesundheitskompetenz in ihren pädagogischen Alltag.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Maßnahmen zur Sicherung der
Nachhaltigkeit des Projektes. So werden drei unterschiedliche
Gesundheitskompetenz-Workshop-Programme angeboten, eine Online-
Methodensammlung mit Unterrichtsmaterialien etabliert und Fachkräfte aus
Schule und außerschulischer Jugendarbeit werden zu spezifischen Fort- und
Weiterbildungen eingeladen.
MAFALDA ist ein Verein zur Förderung und Unterstützung von Mädchen* und jungen Frauen* und realisiert ein vielfältiges Angebot, das alle Lebensbereiche von Frauen* und Mädchen* zwischen 12 und 25 Jahren erreicht. Die Angebote umfassen das JA.M Mädchen*zentrum, eine Mädchen*beratungsstelle, Workshops zum Thema Gewaltprävention und Gesundheitsförderung, die Basisbildungsarbeit, Coachings und Workshops zur Orientierung für (Aus-)Bildung und Beruf, ein Beschäftigungsprojekt sowie Bildungsarbeit für Multiplikator*innen.
Die Fachstelle für Burschenarbeit des Vereins für Männer- und Geschlechterthemen Steiermark arbeitet geschlechtersensibel und -reflektiert. Ihre Angebote richten sich sowohl an Gruppen als auch Einzelpersonen. Für Gruppen werden verschiedene Workshops angeboten, unter anderem zu den Themen Liebe, Sexualität, Männlichkeiten, Geschlechterrollen und Berufsorientierung. Jugendliche haben außerdem die Möglichlichkeit kostenlos, vertraulich und anonym Beratungen in Anspruch zu nehmen.
Die ARGE Jugendstreetwork Graz macht Straßensozialarbeit und bietet dabei 14- 21 jährigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen kontinuierliche und langfristige Beziehungen, Begleitung, Beratung sowie schnelle und einfache Hilfe im Krisenfall an. Zeitlich und örtlich flexibel handeln sie mit kostenlosen Angeboten vorurteilsfrei, unbürokratisch und transparent im Sinne der Jugendlichen in allen Lebens- und Problemlagen. Neben den beratenden Aspekten zählt es auch zu ihren Aufgaben Grundversorgung im Sinne von Essen und Trinken, Dusch- und Waschmöglichkeiten in der Anlaufstelle in der Annenstraße 68 in Graz zur Verfügung zu stellen.
Der Verein Sozialprofil als Plattform für Entwicklung und Umsetzung von Ideen und Projekten arbeitet an Sozialprojekten, Veranstaltungen, Workshops, Trainings und Aktionen im öffentlichen Raum. Beginn dieser Tätigkeiten bildete die Konzeption des Großprojekts “Panthersie für Europa” im Jahr 2008 gemeinsam mit der zuständigen Fachabteilung des Landes Steiermark. Auf Basis laufender Evaluierungsergebnisse wird “Panthersie für Europa” seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Weiters organisiert der Verein Veranstaltungen wie beispielsweise grenzübergreifende Spiel-Turniere oder Trainings zu Themen wie Gruppendynamik und Kommunikation in Teams. Das Team verfügt über Methodenvielfalt, Fachlichkeit und jahrelange Erfahrung aus der Arbeit im Sozialbereich.
Die Fachabteilung Gesellschaft beschäftigt sich mit den gesellschaftlich relevanten digitalen Einflüssen auf die wesentlichen Lebenswelten der Menschen durch Verbesserung der Rahmenbedingungen, Bewusstseinsbildung, Lernangebote und innovative Projekte für mehr Teilhabe, Mitgestaltung und Chancengerechtigkeit. Als Querschnittsmaterie wird Digitalisierung in allen Bereichen mitgedacht und verankert um eine hohe Qualität aller Angebote gewährleisten zu können. Die Kompetenzstelle Digitale Gesellschaft ist eine österreichweit einmalige Stelle der A6-Fachabteilung Gesellschaft, die sich mit den Bedürfnissen aller Menschen sowie gesellschaftspolitischen Herausforderungen rund um den verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien und Technologien beschäftigt. Als Servicestelle unterstützt sie die Fachkräfte der von der A6-Fachabteilung Gesellschaft geförderten steirischen Institutionen durch Wissenstransfer, Netzwerkarbeit und (Weiter-)Bildungsangebote in ihrer täglichen Arbeit.
Die Ergebnisse der EKo-K.I.S.S Studie zeigen, dass Social Media und
Influencer*innen als Teil der Lebenswelt der Schüler*innen in Unterricht und
Bildung integriert werden sollten.
47 % der Kinder und Jugendlichen gaben in der Online-Befragung an, dass sie
mehr über Social Media lernen wollen.
Als Teil des lebensweltorientierten Lernens ist es daher wichtig, diese Themen
als Teil einer umfassenden Medienkompetenz in der Schule zu verankern.
Mit Blick auf die teils sehr großen Unterschiede bei den Ergebnissen der
quantitativen Studie zwischen Schüler*innen und Pädagog*innen in Bezug auf
Wissen, Interessen und digitalen Praktiken ist klar, dass es angepasste Konzepte
und didaktische Methoden braucht, die den Gap zwischen verschiedenen
Generationen berücksichtigen und für beide Seiten eine konstruktive
Atmosphäre schaffen, in der gerne gelernt wird.
Mehr dazu findest du in der Langfassung unserer Studie:
Hier kannst du die Studie herunterladen
Download >In der gemeinsamen Bearbeitung der Themen ist eine neutrale/positive Grundhaltung, die den jungen Menschen und ihren Realitäten gegenüber aufgeschlossen ist, wesentlich. In einem ersten Schritt ist es dabei wichtig, die eigene Haltung gegenüber den Themen Social Media und Influencer*innen zu reflektieren. Welches Wissen und welche Meinungen habe ich selbst? Habe ich Vorbehalte? Bin ich befangen?
Für einen konstruktiven und aufgeschlossenen Dialog ist es entscheidend, sensibel gegenüber den Bedürfnissen und Wünschen junger Menschen zu sein, ohne ihr Online-Verhalten moralisch bzw. negativ zu werten. Darüber hinaus ist es von großer Bedeutung, deren digitales Privatleben zu respektieren.
Soziale Medien stellen Lehrkräfte vor die Herausforderung, ihre Rolle verändern und neu denken zu müssen. Die meisten Jugendlichen verfügen zumindest in den Bereichen, die sie selbst für ihr alltägliches Leben als notwendig erachten, Expertise, die anerkannt, ernst genommen und in einen lebensweltlich orientierten Unterricht integriert werden muss. Undogmatische Kommunikation, Austausch auf Augenhöhe und gegenseitiges Lernen können nicht nur das voneinander Verständnis fördern, sondern dabei auch die Freude am Lernen verstärken.
Die EKo-K.I.S.S. Studie hat gezeigt, dass speziell das Thema Influencer*innen von vielen Schüler*innen – vor allem von Älteren - nicht unbedingt mit den Pädagog*innen geteilt und besprochen werden will. Dennoch ist es wichtig, dass es zumindest auf einer theoretischen Ebene zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Influencer*innen vor dem Hintergrund kommerzieller Interessen kommt. Wesentlich dabei sind neben dem Erwerb von Wissen vor allem Reflexions- und Handlungskompetenzen für die Lebenspraxis der jungen Menschen.
Hierbei sind vor allem die Themen Ernährung und Konsum als Lebensführungskompetenzen zentral, da diese in sozialer, ökologischer und ökonomischer Hinsicht wesentliche Kernkompetenzen für alle Menschen sind und präventiven Charakter in Bezug auf (gesundheitliche) Belastungen haben. Eine kritische Auseinandersetzung mit Social Media und Influencer*innen im Kontext kommerzieller Interessen ist vor allem im Rahmen der Konsumbildung unverzichtbar.
Die Integration von Social-Media-relevanten Inhalten und Themen in den Schulunterricht kann und sollte auf verschiedensten Wegen erfolgen, unter anderem durch:
• Hinzuziehen externer Personen (beispielsweise in Form von Workshops durch Expert*innen oder die Einbindung von Fachpersonen wie Influencer*innen bzw. Personen aus dem Social-Media-Marketing).
• Integration in den eigenen Unterricht (beispielsweise in Form von Peer-to-Peer Learning, Lernbegleitung anstelle von Frontalunterricht oder Subjektorientierung und Reflexion).
• Zuhilfenahme unterschiedlichster Materialien (beispielsweise Plakate, Poster, Links zu Webseiten, Bücher und Broschüren zu Social Media und Influencer*innen), die für die Schüler*innen gut erreichbar platziert werden und sie dazu ermutigen, sich eigenständig mit diesen Themen auseinanderzusetzen.
Alter, Geschlecht und weitere Diversitätsmerkmale können zu deutlichen Unterschieden führen, denen durch gender- und vielfaltssensible Didaktik begegnet werden kann. Dabei spielt ein altersstufenweiser Kompetenzaufbau eine wichtige Rolle: Jüngere Schüler*innen ab 10/11 Jahren, die gerade zum ersten Mal Kontakte zu sozialen Netzwerken haben, wollen durchaus wissen, was eine Influencer*in ist und tut, daher kann man bereits in den unteren Schulstufen in das Thema einsteigen. Bei älteren Jugendlichen, die sich schon länger in Sozialen Netzwerken aufhalten, geht es vor allem um eine Unterstützung bei der Entwicklung vertiefender, kritischer Reflexionskompetenz sowie vertiefendes technisches und rechtliches Wissen im Kontext von Social Media. In sozialen Netzwerken zeichnen sich vor allem bei lebensweltlichen Themen wie Ernährung und Konsum in erster Linie stereotype Geschlechterrollen ab. Unterricht, der eine gender- und vielfaltssensible Reflexion von medial konstruierten Geschlechterbildern beinhaltet, sollte daher Teil der Medienkompetenzbildung von Schüler*innen und Pädagog*innen sein, um auch speziell im Bereich der Ernährung Entwicklungen eines negativen Ernährungsverhaltens zu Zwecken der Selbstdarstellung entgegenzuwirken.
Die Ergebnisse der EKo-K.I.S.S. Studie zeigen klar, dass sich Social- Media-Themen nicht einfach in den Unterrichtsalltag integrieren lassen, ohne sie zuvor in der Aus- und Weiterbildung entsprechend zu implementieren. Strukturell verankerte Fortbildungsmöglichkeiten durch die Pädagogische Hochschule Steiermark (z.B. schulübergreifende Fortbildung „Einführung in Social Media im Kontext Schule: Wie können jugendliche Lebenswelten gender- und vielfaltssensibel Teil des Unterrichts werden?“ bzw. vertiefende Angebote in der Ausbildung (z.B. im Studienfach „Ernährung, Gesundheit und Konsum“ sind wertvolle Professionalisierungsmaßnahmen, die Lehrpersonen dabei unterstützen, selbst Wissen zu Social Media und Influencer*innen sowie adäquate didaktisch-methodische Skills für die Ausbildung von Reflexions- und Handlungskompetenzen der Schüler*innen zu dieser Thematik zu erwerben.
Mehr Infos und Handlungsempfehlungen findest du in der Langfassung unserer Studie:
Hier kannst du die Studie herunterladen
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